Federación Cubana de Vuelo Libre Vuelo Libre en Cuba Vol Libré en Cuba Paragliding and hanggliding in Cuba Gleitschirm und Drachen fliegen in Kuba Voo Libre
20120421
Repairing a broken competition paraglider from GIN at home in my house in Cuba
Gleitschirmurlaub in Kuba - ein Traum geht in Erfüllung!
Chris Arnu sagte eines Tages „Komm doch mit nach Cuba.“ Äh… Kuba!? Warum eigentlich nicht? Ich habe kurzer Hand für mich und meine Frau Angelika zugesagt. Diese war natürlich nicht gleich zu begeistern, aber schlimmer als Brasilien wird es nicht werden. Wir haben uns dann mit Papieren, Buchungen, Impfungen und über Land und Leute in Kuba schlau gemacht. Alles kein Problem! Pass hatten wir, Condor fliegt Kuba an, Impfungen werden nicht benötigt. Den benötigten Touristenpass bekommt man bei Condor kurz vor der Abreise, die ebenfalls benötigte Reisekrankenversicherung gibt es recht günstig beim ADAC auch für Nichtmitglieder. Chris konnte dann aber nicht mit. Wie schade Er hatte aber sehr viel Zeit in die Planung der Reise mit Ernesto gesteckt. Ernesto ist Kubaner, Pilot und im kubanischen Gleitschirmverband Vizepräsident und ist sehr engagiert. Er hatte sich für die 2 Wochen mit uns Urlaub genommen und begleitete uns die ganze Zeit, so dass wir nichts zu befürchten hatten. Wir standen bereits im voraus mit dem netten jungen Mann die ganze Zeit über per email in Kontakt. So wussten wir schon Wochen vorher wo es lang geht. Akribisch hatte er in einer Agenda jeden Tag geplant. Die Zeit bis zur Abreise verging sehr schnell und ehe wir uns versahen, saßen wir auch schon in der Boeing!
6 Stunden beträgt der Zeitunterschied wir sind um 12:00 gestartet und um 17:00 in Holguin im Osten Kubas gelandet, super, der Flug hat allerdings über 10 Stunden gedauert.
Bemerkenswert: Chris steht mit dem kubanischen Verband in Verbindung und versorgt die Kollegen mit Gleitschirmmaterial das gespendet wird. Die Piloten dort haben nichts. Vor allem kein Geld um sich den Sport überhaupt zu leisten. Daher sind ältere Gleitschirme, Gurtzeuge, Packsäcke, Varios usw. sehr begehrt. Natürlich sollte nur Material gespendet werden das noch sicher ist. Check ist nicht nötig. Vorwiegend kleine Größen sind gefragt.
So kam es, daß Angelika als Nichtfliegerin drei Gleitschirme im Sportgepäck hatte. Klaus und Eilhard hatten die Kosten für das Sportgepäck gespendet. Christine hatte ebenfalls ca. 30 Kg Sportgepäck dabei. Ihre Ausrüstung konnte sie als Reise Gepäck aufgeben. Da ist schon Organisationstalent gefragt um das Material nach Kuba zu schaffen, der normale Versand wäre viel zu teuer und aufwendig. Zu den Mitreisenden: Piloten sind Christine, Ulf, Martin, Klaus, Eilhard und ich. Ohne Gleitschirmambitionen waren dabei Angelika und Maritza. Maritza ist Kubanerin, Eilhard hatte Sie beim letzten Trip kennengelernt und wird sie für drei Monate mit nach Deutschland nehmen, was nicht so einfach ist. Ich drücke den beiden die Daumen, sie sind ein nettes Paar. Dann waren natürlich Ernesto und der Busfahrer die 14 Tage dabei. Wir hatten, was für ein Luxus, einen 22 Sitzigen Bus für 9 Leute! Gleich nach der Landung nahm uns Ernesto mit dem Bus auf. Die erste Übernachtung in Holguin fand im Hotel "El Bosque" statt.
Ich konnte es nicht lassen die erste Zigarre und der erste Rum (Havana Club) war fällig. Danach ging es jeden Tag etappenweise weiter Richtung Westen, Richtung Havana. Vorbei an verschiedenen Startplätzen, die nicht wie bei uns gewohnt mit Gras gepflegt sind, was den einen oder andere daran hinderte zu fliegen. Aber nicht nur das fliegen stand im Vordergrund, Land und Leute kamen nicht zu kurz.
Der erste Flugberg "Las Minas" war bei Bayamo, 180 Meter hoch waren zu Fuß zu bewältigen. Vorbei an einer Hütte in der die Familie eines der kubanischen Piloten wohnt. Da kommt der normale Tourist nicht hin, wer fährt schon durch die Pampa zu einem Flugberg? Die Leute kochten uns einen Eintopf „Caldosa“ mit Koch-Bananen, Yukawurzel und anderen exotischen Zutaten. Die Paar CUCs die wir gaben war ein willkommenes Einkommen für die sehr netten Leute und wir hatten Einblick in die einfache Behausung der armen Kubaner. Kein fließendes Wasser, kein Strom, Küche mit einem offenen Feuer zum Kochen. Einige Hühner, Schweine, Hunde rannten in der guten Stube mit dem gestampften Lehmboden. Der Eintopf war lecker und der Kaffee wurde gleich mit Zuckerrohr gesüßt, so dass mein Wunsch zu Kaffee ohne Zucker zu Verwunderung führte. Die Währungen machen uns zu schaffen. Kuba trennte sich vom Dollar und führte den CUC ein. Ein CUC, Peso Convertible genannt sind 25 Pesos in Landeswährung. Ein CUC sind ca. 80 cent. Der CUC ist Währung für Touris und als Devisenbringer gedacht. Natürlich sind Einheimische wild auf CUCs. Wir kauften am Straßenrand von den kleinen sehr guten Bananen ein, zuerst fühlten wir uns übers Ohr gehauen, als wir für ein Paar Pesos einen Strunk mit ungefähr drei Kilo Bananen kauften, aber dann errechneten wir dass wir umgerechnet 50 Cent ausgegeben hatten!
Weiter ging es nach Guardalavaca, einen wunderschönen Strand wie im Reisenkatalog. Meist wurde in Casas particulares übernachtet, vergleichbar mit Bed und Breakfast, bloß auf kubanisch! Das heißt bei Privatleuten, besser kommt man mit Einheimischen nicht zusammen. Mindestanforderung an die Casas Particulares ist ein getrenntes Bad mit Dusche und eine Klimaanlage, also nicht ganz so rustikal wie die Hütte, die wir in Las Minas besuchen durften. Wir hatten schon so unsere Bedenken.
Wir haben alles durchgemacht, sogar zwei Busse haben wir verschließen. Die Busfahrer schimpfen über die Chinesische Fahrzeuge. Für uns waren die 4 Stunden Wartezeit auf den nächsten Bus Teil des Programms. Santiago de Cuba bot alles was man in Cuba sucht. Karibischer Flair, Rum, Zigarren, Salsa und einen schönen Flugberg mit einem fast Europäischem Startplatz.
Wir sind bis ins Abendrot geflogen. Der Landeplatz hatte es wieder in sich, es wurde dunkel, eine Meute schwarzer Kinder wollten helfen. Zuerst habe ich sie abgewehrt, dann war ich doch froh, dass sie mir die viele dornige Zweige aus den Leinen pflückten. Ein Paar Pesos machte sie dann glücklich.
In Santa Clara besuchten wir Che Guevara, oder das was von ihm übrig bleibt. Wir besuchten das große Che Monument in dem seine Gebeine, die aus Bolivien überführt wurden ruhen. Viva la Revolution! Was wäre aus Cuba ohne Che und Fidel geworden? Ich auf jeden Fall freuen mich dass ich Cuba so erleben durfte und bin gespannt wie lange dieses große Museum dem Touristenstrom standhält. Auf den Straßen (auch auf der Autobahn) sieht man noch Reiter, Pferdegespanne und alte Amerikanische Autos oder Laster, dazwischen alte Ladas und andere russische Auto. Hin und wieder moderne chinesische Busse und Autos.
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